
Der Kētos-Verlag wurde im Jahr 2018 gegründet und veröffentlicht vorrangig Literatur aus Tschechien. Ein Gespräch mit dem Verleger Ondřej Cikán in seinem Büro in Wien Ottakring.
Fangen wir doch ganz am Anfang an. Kētos ist ein sehr junger Verlag, keine zwei Jahre alt. Wie kam es zur Gründung des Verlags?
Im Jahr 2019 war Tschechien Gastland der Leipziger Buchmesse. Aus diesem Grund hat das tschechische Kulturministerium die Förderung für Übersetzungen stark erhöht. Das war der unmittelbare Anlass für die Gründung, die ich mit meinem Kollegen Anatol Vitouch seit Jahren geplant hatte. Ich habe schon im Gymnasium geschrieben und aus dem Tschechischen und Altgriechischen übersetzt. Dementsprechend hatte ich einiges in der Schublade. Ich musste aber feststellen, dass es sehr schwierig ist, sorgfältige Übersetzungen meiner Lieblingsbücher sinnvoll in Verlagen unterzubringen.
Um welche Lieblingsbücher geht es hier konkret? Und warum ließen sich diese nirgends unterbringen?
Es geht vor allem um meine Übersetzung des Blutigen Romans von Josef Váchal, mit der ich 2013 begonnen habe. Das ist ein ganz außergewöhnlicher Roman, den der Autor im Jahr 1924 mit beweglichen Lettern selbst gesetzt und in 17 Stück Auflage bibliophil herausgebracht hat. Heute ist er in Tschechien ein Dauerbestseller. Vordergründig handelt es sich um eine unterhaltsame Parodie der Kolportage- und Schundromane. Tatsächlich ist das Werk aber ziemlich vielschichtig: Váchal hat in Nachahmung der schlecht gesetzten Kolportageromane viele absichtliche Setz- und Rechtschreibfehler eingebaut, die den Sinn verzerren und teilweise durch das veränderte Schriftbild geradezu als zusätzliche Illustrationen dienen – wenn etwa eine Zeile eingedrückt ist, wo im Text gerade von einer Mulde in der Landschaft die Rede ist. Um diese graphischen Pointen nachzuahmen, wollte ich, dass der Buchsatz der Übersetzung Absatz für Absatz dem Original entspricht. Außerdem macht Váchal unzählige literarische, historische und autobiographische Anspielungen, die man als Leser zwar nicht verstehen muss, als Übersetzer aber eben schon. Da es auch auf Tschechisch noch keinen Kommentar zum Blutigen Roman gab, dachte ich mir, dass einer hermuss, und zwar so, dass er die Lektüre nicht erschwert, sondern noch heiterer gestaltet. Und schließlich sollten an den richtigen Stellen auch die 80 Originalholzschnitte des Autors untergebracht sein. Kein Verlag wollte sich auf so ein Projekt einlassen. Also habe ich die Rechte gekauft, um Förderung angesucht, und jetzt wurde das Buch immerhin mit der Übersetzungsprämie des Bundeskanzleramtes ausgezeichnet. Für fünf Jahre Arbeit ist das nicht die Welt, aber immerhin ein Anfang.
Dann hat Der blutige Roman den Verlag gewissermaßen ins Rollen gebracht und kann als Grundstein von Kētos angesehen werden?
Im Grunde gab es zwei Gründungsbücher. Das zweite ist Daphnis und Chloë von Longos, ein altgriechischer Roman, an dessen Übersetzung zuvor mein Wiener Griechisch-Professor Georg Danek gearbeitet hatte. Ich kam dann 2013 dazu und war froh mitmachen zu dürfen, weil antike Abenteuerromane mein Dissertationsthema sind. Georg Danek hatte die Idee, die Kunstprosa des Longos in Kola – oder „Verse“ – zu gliedern, um so die nicht seltenen Endreime und die rhythmischen Strukturen sichtbar zu machen. In der Antike wurde interessanterweise nur in der Prosa gereimt, in der Dichtung nie. Um dem schlichten und zugleich virtuosen Stil des Longos gerecht zu werden, wollten wir diese Reime und den Rhythmus auch in der Übersetzung nachbilden. Durch diese Gliederung in „Verse“ ergab sich, dass manche Zeilen recht lang wurden, was wiederum zu Problemen mit den einschlägigen Verlagen geführt hätte, die an vorgegebene Formate gebunden sind. Auch dieses Buch sollte außerdem einen ausführlichen Kommentar erhalten, weil der letzte deutschsprachige Kommentar zu Longos von Otto Schönberger inzwischen veraltet ist. Beim Kommentar wollten wir, dass er einerseits wissenschaftlich auf höchstem Niveau ist und zugleich wieder unterhaltsam und „laienfreundlich“: So führen wir Vergleichstexte immer in Übersetzung an. Welcher Nichtphilologe würde wissen, wer die antiken Dichterinnen Anyte und Nossis sind? Ihre Gedichte sind für Longos wichtig, und darum haben wir sie für den Kommentar gleich im Versmaß übersetzt.
Dann sind die zwei genannten Bücher nicht nur die Grundsteine des Verlags, sondern haben sogar die äußere Gestalt der Kētos-Bände bestimmt.
Genau. Unsere Bücher sind etwas breiter als üblich, damit sich auch längere Verszeilen ausgehen. Da wir auf Lyrik spezialisiert sind, ist das praktisch.
Das ist natürlich auch praktisch, was den Wiedererkennungswert der Bücher betrifft. Bibliophile, schön gestaltete Ausgaben sind gerade ein großes Ding. Auch die Bücher von Kētos fallen hier auf. Die Digitalisierung scheint die Liebe zum Analogen neu zu entfachen, was man nicht nur im Bereich der Literatur, sondern ebenso in der Musik beobachten kann.
Natürlich wollen wir wiedererkennbar sein. Unser breiteres Format trägt sicher dazu bei. Wir drucken üblicherweise auf das Papier Munken premium 90g, das hervorragend ist, natürlich umweltfreundlich, aber das schreibe ich nicht ins Impressum, es soll ja um den Inhalt gehen. Unsere Bücher sind immer fadengebunden, mit hartem Einband und kratzfester Laminierung. Wenn ein Kommentar vorhanden ist, machen wir zwei Lesebändchen. Und trotzdem sind unsere Bücher vergleichsweise günstig.
Und sie werden passend zum Verlagsprogramm in Tschechien gedruckt.
Ja, tschechische Druckereien haben einen guten Ruf. Wir drucken bei PBTisk in Příbram, einer großen Druckerei, die viel exportiert.
Das muss man natürlich wissen. Hattest du vor der Gründung Erfahrungen im Verlagsgeschäft oder bist du als völliger Autodidakt an die Sache herangegangen?
Ich habe viele Jahre für einen relativ großen Wiener Verlag gearbeitet. So kenne ich den Literaturbetrieb ganz gut. Ich weiß zum Beispiel sowohl theoretisch als auch praktisch, wie man einen Bestseller schreibt und vermarktet, weil ich mein Studium durch Ghostwriting finanziert habe. Stolz bin ich darauf nicht, es hat mich aber beeindruckt, wie die Medien auf bestimmte reißerische Themen anspringen. Kaum gibt es irgendeine Mode, schon stürzen sich alle darauf wie die Hyänen. Mit dem Kētos wollen wir es anders machen: Bestseller brauchen wir nicht, wir wollen eine klare, wiedererkennbare Linie und zeitlose Bücher machen. Außerdem habe ich im Lauf der Zeit gelernt, wie man setzt. Mein erster eigener Roman Menandros und Thaïs wurde von Rainer Erich Scheichelbauer gesetzt, ich durfte dabei sein, und das hat meine Begeisterung für diesen Aspekt des Büchermachens geweckt.
Kleinere Verlage erhalten in den letzten Jahren immer mehr mediale Aufmerksamkeit, so zumindest mein subjektiver Eindruck. Oft erscheint hier weniger Bekanntes oder längst Vergessenes. Führt das in der Konsequenz dazu, dass große Verlage immer weniger dazu bereit sind, auch abseitige oder schwierigere Titel ins Programm aufzunehmen?
Das kann ich nicht beurteilen. Ich weiß auch nicht, was ein abseitiger Titel sein soll. Gut, wir haben auch zeitgenössische tschechische Lyrik im Programm, die mag mitunter abseitig sein. Aber unser Fokus liegt auf Klassikern, von denen wir glauben, dass sie auch heute noch interessant sind und dies auch in Zukunft bleiben werden. Ein Großteil der zeitgenössischen Literatur ist langweilig und redundant, weil gewisse Moden bedient werden. Wenn man etwas Neues will, dann hilft es manchmal, in der Vergangenheit und in fremdsprachigen Literaturen zu graben.
Diese Arbeit will natürlich finanziert werden. Sebastian Guggolz, der sich ebenso auf Klassiker spezialisiert hat, erwähnte vor einiger Zeit in einem Interview, dass er neidisch auf Österreich blicken würde. Hier sei die Verlagsförderung deutlich besser als in Deutschland.
Von der großzügigen österreichischen Verlagsförderung profitieren wir nicht, weil wir vorerst keine österreichischen Autoren verlegen. Zunächst kann man hier Druckkostenzuschüsse beantragen, nach ein paar Jahren kann man sich für eine Jahresförderung bewerben. Das ist für uns aber noch in weiter Ferne. Das tschechische Kulturministerium ist zur Zeit unsere einzige sichere Geldquelle.
Anstelle von österreichischen Autorinnen und Autoren erscheint bei Kētos tschechische Lyrik. Wie kommt es zu diesem Fokus?
Die tschechische Dichtung liegt mir sehr am Herzen. Die tschechische Literatur geht insgesamt liebevoller mit der Sprache um als die deutsche, traditionell wird großer Wert auf den Klang und auf assoziative Bilder gelegt. Das hat seinen Ursprung im epischen Gedicht Mai von Karel Hynek Mácha aus dem Jahr 1836, das dann den tschechischen Symbolismus und später den Poetismus und Surrealismus geprägt hat. Während die französischen Surrealisten auf alle Versmaße verzichtet haben – auch um ihre Dichtung möglichst leicht übersetzbar zu gestalten –, taten die tschechischen Surrealisten genau das Gegenteil: Sie schöpften aus dem Vollen, experimentierten mit Versmaßen und außergewöhnlichen Reimen und nutzten die Form, um surrealistische Assoziationen zu generieren. Ich finde, dass dieser Zugang für die deutschsprachige Literatur sehr bereichernd sein könnte. Darum habe ich so früh mit dem Übersetzen begonnen: Einerseits wollte ich meinen österreichischen Freunden meine Lieblingsgedichte näherbringen, andererseits sah ich im Übersetzen eine gute Übung, selbst mit den poetischen Möglichkeiten des Deutschen umgehen zu lernen.
Übersetzerinnen und Übersetzer scheinen gegenwärtig deutlich mehr Aufmerksamkeit zu bekommen als dies früher der Fall war. Ihre Namen finden sich mitunter auf den Schutzumschlägen von Büchern; einige wenige sind regelrecht prominent und genießen auch in ihrer Arbeit zahlreiche Freiheiten.
Das mag sein, aber professionellen Übersetzern gegenüber bin ich oft skeptisch. Gerade im Bereich der Lyrik finde ich, dass Übersetzer auch Dichter sein sollten. Ins Deutsche haben Ingeborg Bachman und Paul Celan übersetzt. Im Tschechischen gab es besonders in der Zwischenkriegszeit sehr produktive Konkurrenzkämpfe, wer beispielsweise Rimbaud besser übersetzen kann. Die einflussreichsten Übersetzungen französischer Lyrik stammen von Karel Čapek.
Der mit den Molchen?
Ja genau, der Autor vom Krieg mit den Molchen. Eigentlich hat er vor allem Prosa und Theaterstücke verfasst. Aber seine Übersetzungen der französischen Lyrik hatten großen Einfluss auf den tschechischen Poetismus, eine surrealismus-ähnliche Strömung aus den frühen 20er Jahren. Später wollten Dichter wie Vítězslav Nezval Čapeks Übersetzungen übertrumpfen, mit dem Ergebnis, dass Nezvals Übersetzungen oft besser sind als die Originale, was ein Kapitel für sich ist.
Wir sprechen über Übersetzungen ins Tschechische. Wird denn aus dem Tschechischen viel in andere Sprachen übersetzt? Ich habe nicht den Eindruck. Das Interesse am Nachbarland scheint in Deutschland und Österreich nicht stark ausgeprägt zu sein. War das einmal anders?
Die tschechische und deutschsprachige Literatur waren einmal sehr stark miteinander verwoben. Bis in die 30er Jahre, bis zum Nationalsozialismus. Danach ist das ziemlich eingebrochen. Eine Ausnahme stellt hier die DDR dar. Im 19. Jahrhundert war das noch ganz anders. Der Mai von Karel Hynek Mácha, dessen Übersetzung wir gerade herausgebracht haben, ist 1836 erschienen. Wenige Tage nach dem Erscheinen gab es schon deutschsprachige Rezensionen, noch bevor es eine Übersetzung gab. Passagen wurden gleich übersetzt, eine komplette Übersetzung folgte 1843, und dann kamen noch weitere dazu. Übersetzt haben Máchas Mai zweisprachige Dichter: Siegfried Kapper, Alfred Waldau und die ersten Verse auch Petar Preradović. Mittlerweile sind die Dichter einer Handvoll professioneller Übersetzer gewichen und große Verlage interessierten nur noch für Prosa: Eine große deutschsprachige Ausgabe Máchas aus dem Jahr 2000 hat fast nur Prosa aufgenommen, obwohl Mácha mit seiner Lyrik die tschechische Literatur geprägt hat.
Das Desinteresse für die Lyrik wird immer wieder problematisiert. In den 50er und 60er Jahren konnten Gedichtbände noch hohe Auflagen erzielen.
Die deutschsprachige Lyrik hat sich auf eine merkwürdige Weise selbst abgeschafft. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte man große Angst davor, „schöne Sachen“ zu schreiben. Nach einer kurzen Blüte in den 50er und 60er Jahren wurde die Lyrik sprachfeindlich und sehr kopflastig. Das hat das große Publikum vertrieben. Und es hat auch mit der Trennung der Kunst in ernste und unterhaltende Kunst zu tun. Während die populäre Unterhaltungskunst ohne Weiteres ihr Publikum vor Augen haben darf, soll die ernste Kunst möglichst die Welt verändern und Missstände aufzeigen. Ja, wie soll sie die Welt verändern, wenn sie kein breites Publikum mehr hat?
Ist das in Tschechien anders? Hat die Lyrik hier einen besseren Stand?
Ich würde schon sagen, dass die Lyrik hier einen höheren Stellenwert hat. Ob sich das unbedingt im Verkauf niederschlägt, weiß ich nicht. Aber Dichter wie Mácha, Březina, Hlaváček, Nezval, Holan, Hrubín, Seifert sind den meisten ein Begriff – und sie haben in meinen Augen auch Lyrik geschrieben, die ein junges Publikum ansprechen kann, weil sie fetzig ist, und wovon man in der Jugend positiv geprägt wird, was man unter Umständen sogar in der Schule auswendig lernt, das bleibt. Auch wird auf Tschechisch mehr gesungen als auf Deutsch, wobei inzwischen wieder Popmusik auf Deutsch gemacht wird, was wichtig ist.
Deutschsprachige Lyrik ist nicht fetzig? Na da muss ich doch widersprechen!
Aber ja, es gibt auch auf Deutsch wunderbare Sachen. Ich persönlich finde Rilkes Cornet nach wie vor großartig, und das Gerede in den letzten Jahren, dass es ein kriegstreiberisches Gedicht sei, finde ich verfehlt: Immerhin ist der beste Freund des Cornets ein Franzose. In der Schule werden im deutschsprachigen Raum vor allem Goethes Faust und Schillers Balladen gelesen. Bei Schiller sind die Reime für heutige Ohren abgedroschen. Und in den ewig langen Faust wird in der Schule so viel hineininterpretiert, dass jede poetische Lust verloren geht. Er wird zu einem Besserwisserbuch. Máchas Mai hingegen ist gefühlsbetont und draufgängerisch, einfach hart.
Man kann zukünftig also noch viel Lyrik vom Kētos-Verlag erwarten.
Was unser tschechisches Programm anbelangt, wollen wir langfristig einen Querschnitt durch die tschechische Dichtung von den großen Symbolisten, über die Poetisten und Surrealisten bis zur Untergrundliteratur der Nachkriegszeit hinbekommen. Das ist mein großes Vorhaben. Aber darüber hinaus bringen wir neben diesen Klassikern weiterhin auch zeitgenössische Literatur heraus, auch hier vor allem Lyrik. Für tschechische Autoren ist unser Verlag interessant, weil wir ihre neuen Bücher gleich zweisprachig mit deutscher Übersetzung herausbringen.
Dann wird die Prosa völlig ignoriert?
Nein! Wir haben auch Prosa im Programm, vor allem spannende Abenteuerprosa, die aber auf bestimmte Weise poetisch ist, wie Váchals Blutiger Roman oder der Roman Valerie und die Woche der Wunder von Vítězslav Nezval oder auch unser Bestseller Margot, der von einem Pferd geschrieben wurde. Wie Karel Teige, der Theoretiker des Poetismus, gesagt hat: „Jede Kunst ist Poesie.“ Und ich füge hinzu: „sofern sie gut ist.“
Und diese gute Poesie wird in Wien und Prag verlegt.
Wir haben neben unserer deutschen auch eine tschechische Auslieferung in Prag. Im Grunde sind wir aber in Wien.
Du sprichst häufig von einem „Wir“ – und ich habe noch gar nicht gefragt, wer eigentlich dazu gehört. Wer steckt alles hinter dem Verlag?
Einerseits bin das ich. Zudem Anatol Vitouch, der für das Lektorat zuständig ist. Unsere Graphikerin Josefine Schlepitzka ist gewissermaßen ein Teil von mir. Martina Lisa aus Leipzig übersetzt gerade zwei Bücher. Das Konzept für unsere Cover stammt von Lukas Fuchs aus Wien. Eigentlich war’s das.
Ich habe auf der Kētos-Webseite von einer „Gruppe“ gelesen. Was kann ich mir darunter vorstellen?
Die Gruppe, das sind Anatol Vitouch, der Bühnenbildner und Filmausstatter Antonín Šilar und ich. Anatol und ich haben „Die Gruppe“ 2002 als Theatergruppe gegründet. Nach und nach wurde sie eher zu einer Literaturgruppe. Zwischen 2011 und 2016 hat „Die Gruppe“ einen tschechisch-österreichischen Langspielfilm nach meiner Romanvorlage produziert: Menandros & Thaïs. Das war ein Mammutprojekt, an dem über 300 Leute mitgewirkt haben, und ein ziemlicher Erfolg mit mehr als 100 Kinovorstellungen in ganz Europa. Jetzt ist „Die Gruppe“ mal zu Kētos geworden. Das Logo ist dasselbe.
Was mich daran erinnert, dass ich auch das Wal-Logo und den Verlagsnamen bisher völlig außer Acht gelassen habe. Dann beenden wir unser Gespräch doch einfach mit dieser ganz grundlegenden Frage.
Das Logo mit dem Wal haben wir schon seit der Gründung unserer Gruppe. „Kētos“ bedeutet auf Altgriechisch „Wal“ oder „Seeungeheuer“. Für uns ist es das Monster der Muse, das den humorlosen, unverbesserlichen, feindseligen, verschlossenen und versteiften Ahab auffrisst.
Die Rache der Kunst.
Wir haben da so eine musistische Religion entwickelt. Sowas braucht man bei so viel Selbstausbeutung. Das Manifest des Musismus muss bald fertig werden – wir haben schon zig Fassungen davon.